kindorientierte Adventszeit
Hier sind ein paar Impressionen, wie wir unsere Adventszeit möglichst achtsam und wenig kommerznah gestalten und den Adventszauber hyggelig genießen, aufgeführt.
Adventszauber

Warum ich darüber schreiben mag?

So viel Magie – so viel Zauber – so viel Kraft. Das verbinde ich mit der Weihnachtszeit. Allerdings erst, seit ich selbst Mama bin. Ich empfinde es für mich und ich empfinde es für unsere Kinder. Mein Mann lässt sich anstecken. Einige Freunde spüren diese wertvolle Zeit vor Weihnachten oder haben sich damit ebenfalls anstecken lassen. Ich finde, darin liegt eine Begründung darüber zu schreiben. 

All den wertvollen Momenten einen gebührenden Platz zu geben und einen Raum dafür zu schaffen, vielleicht sogar das kindliche Erleben der Advents- und Weihnachtszeit zu transformieren. Fast ganz egal, ob man an den Weihnachtsmann, das Christkind oder einen dänischen Nisse glaubt, welcher sozialen Herkunft man angehört und auch wie viele Kinder man hat – die Weihnachtszeit ist prädestiniert dafür, mit allen Sinnen zu erleben und auf allen Ebenen zu empfinden. 

❤ Gefühle wahrnehmen, Freude versprühen, Miteinander erleben, Nächstenliebe leben

SEHEN – lasst die Augen strahlen bei Kerzenlicht und Schneegestöber, hellen Laternen in dunkler Nacht, funkelnde Sterne allüberall, goldener Glanz erwacht

LAUSCHEN wir den weihnachtlichen Klängen und singen Lieder nach. Die Ohren auf und das Knirschen im Schnee genießen 

RIECHEN – was liegen nur für himmlische Gerüche in der Luft. Der zarte, wärmende Geruch von Zimt, Vanillekipferl und Punsch. Dazu gesellt sich Tannengrün und Bienenwachs – und um die Schnupfnase wieder für all diese Besonderheiten frei zu kriegen, gibt es wärmende Erkältungsbäder 😉

was SCHMECKEN wir am Liebsten? süße Zimtsterne oder herbe Honigkuchenplätzchen? Vielleicht auch Maroni oder das sich einschleichende Raclette.

Ein kleiner, spontaner Auszug aus dem, was uns hier zuhause betört. So vielfältig, so kraftspendend, so verheißungsvoll. Wir müssen nur achtsam wahrnehmen, wovon wir umgeben sind. Auch wenn ich persönlich sehr gerne mit offenen Augen durch die Welt gehe und mich von der Vielfältigkeit beeindrucken lasse, genießen wir all diese Sinnesempfindungen lieber abseits des übertönenden Geschalls auf lauten, vollen Märkten, die uns ein Loch in den Geldbeutel zaubern und die Kinder in einen Kaufrausch verwandeln, dem sie nicht Herr werden können oder ein frustriertes „Ich will aber nochmal“ als lautestes aller Weihnachtsgeräusche zu hören ist. Das heißt nicht, dass wir fanatische Weihnachtsmarktgegner sind, deren Kinder nicht wissen, wie es ist, Karrusell zu fahren. Das heißt nur, dass wir gezielt auswählen, ob ein kindliches Bedürfnis durch Konsum ersetzt wird oder wir Highlights setzen, die die Kinder auch in drei Jahren noch abrufen können, weil es eben etwas Besonderes war. Denn viel Merchandising im Advent hat nichts mit dem Erleben der Weihnachtszeit zu tun. Die Steckperlenvorlagen mit Weihnachtsmotiven aus dem Adventskalender haben meine Kinder bislang nicht angerührt. Sie stecken lieber selbst Muster und spüren das, was in ihnen an Kreativität lodert. Welch ein Glück diese Erkenntnis – für sie und für mich. Neben des Einsparpotentials sehe ich v.a. einen Vorteil in der weitgehend kommerzfreien Weihnachtsgestaltung: 

Wir könnten unsere Fähigkeiten und Potentiale gar nicht besser spüren als in der Phase des Jahres, in der wir sehr auf unser Inneres bezogen sind. Nutzen wir also diese Fügung und nehmen alle Selbstwirksamkeit wahr. Die Überzeugung, dass wir gut sind wie wir sind und schaffen können, was wir wollen, macht uns resilient. Schlusspunkt.

Überlegungen zur Adventsgestaltung

Die Entscheidung, wie wir die nahende Adventszeit gestalten möchten, fällt natürlich schon einige Zeit im Voraus, da die Kommunikation mit v.a. den Patinnen der Kinder und entsprechende Besorgungen ja ein wenig Vorlaufzeit brauchen. Als ich die letzten Utensilien vor dem ersten Adventswochenende besorgte und dafür nach Erlangen in die Kornblume fuhr, machte mir der Kommerz des Weihnachtsmarktes einmal mehr deutlich, dass genau diese Art und Weise, die Vorweihnachtszeit zu erleben, so ganz und gar nicht in meine Vorstellungen achtsamer Adventsmomente passen und ich einen weiten Bogen um Verkaufsmärkte und volle Adventsinnenstädte machen möchte. 

Sicher leuchten die Kinderaugen, wenn sie wandelnde Sterne oder Stelzenmännchen durch die Straßen bummeln sehen, gleichzeitig sind sie völlig überladen davon und fragen sich, warum Jugendliche nun an den Sternenarmen ziehen dürfen, während ich ihnen einen sanften Umgang damit beibringen möchte. Es hat wie alles im Leben zwei Seiten; ich entscheide mich dieses Jahr dafür, dass wir uns dem Konsum ein wenig entziehen und nur ausgedünnt und ausgewählte Märkte und Spielwarenläden aufsuchen. Damit entscheide ich mich gleichzeitig gegen reizüberflutete Kinder, die nicht einschlafen können oder mehrmals aufwachen und sich dem Zuckerschock entsprechend hyperaktiv verhalten.

leuchtende wandelnde Sterne

Adventsgärtlein
goes to
Adventsspirale

Das Kerzlein im Apfel als Mitbringsel aus dem Adventsgärtlein, das der Kindergarten alljährlich auf berührendste Weise gestaltet, läutet die Adventszeit besinnlich wie andächtig ein und durfte so die Brücke zum ersten Kerzlein in der Adventsspirale sein. Als Ritual bis zum 24. Dezember wird täglich eine Kerze mehr von den Kindern entzündet und ist so verbunden mit der Vorfreude auf Weihnachten. Ein heller werdender Spannungsbogen, der sich im Funkeln der Kinderaugen widerspiegelt. Mein Mann war der DIY-Wichtel, der in eine Baumscheibe mit dem Forstner-Bohrer 24 Löchlein in der Größe der Bienenwachskerzen bohrte und diese mit einem Lötkolben verband. Dazwischen gesellen sich einige größere Löchlein, mit dem Durchmesser der Grimmsfiguren (unbezahlte Werbung).  

Apfel vom Adventsgärtlein auf Adventsspirale
Kerzenapfel aus dem Adventsgärtlein
In the beginning
Adventsspirale in the making
sehet die erste Kerze brennt
...sehet das erste Lichtlein brennt🎶

Wichtelbuden DIY

Anstelle eines Adventskalenders, der zwar tägliche Freuden bringt, aber oft auch gleichermaßen Frust und v.a. den Einkaufsmarathon, der das Weihnachtsbudget bereits vor dem 24. Dezember gesprengt hat, habe ich mich heuer für MC Pieps von MiraunddasfliegendeHaus (unbeauftragte Wer-bung) entschieden. Er bringt uns täglich Botschaften, schafft verbindende Familien-momente und treibt hier und da ein klein wenig Schabernack. Dazu kann man jede Menge erfinden und ergänzen, um all das noch ein wenig plastischer erlebbar zu machen, braucht man aber nicht. Meine Kinder werkeln einfach gerne und leben ein klein wenig Fürsorge für den magischen Wichtel aus, in dem sie ihm einen Teppichvorleger oder eine Treppe bauen, um nicht hart auf den Po zu plumpsen oder filzen ihm ein warmes Liliputbettchen.

Advents-kalenderbaum

Ein nachhaltiger Advents-kalenderbaum mit wieder-verwendbaren Baumwollsäckchen, die die Patin unserer Tochter besorgt und befüllt hat, dient zeitgleich als weihnachtliche Deko und beinhaltet eben doch ein klein wenig tägliche Freude.

Für den Onkel gab es dieses Jahr ein tägliches Foto gemeinsam erlebter Momente, um das Jahr mit seinen Freuden ein bisschen Revue passieren lassen zu können. Ein Fotohalter war im Paket bei DM (unbeauftragte Werbung) dabei.

Advents-
fotokärtchen

coming soon - Waldtierweihnacht - persönliches Highlight in der Adventszeit

Entstanden ist diese Idee – wie einige andere auch – durch einen Ausflug der Kindergartengruppe in den Winterwald, von dem mein Sohn atemberaubt berichtet hat. Freudig haben die Kinder scheinbar ein paar Äpfelchen für die Rehe an einen Baum gehängt und ein paar extra Zutaten aus den Frühstücksboxen. 

Davon inspiriert haben wir noch in der gleichen Adventswoche (2020) eine Waldtierweihnacht abgehalten und den Waldbewohnern Vogelfutter & Nikolausäpfel an einen ausgewählten Weihnachtsbaum gehängt und eine Schale gesammelter Eicheln hingestellt. Die Kerzen, die wir anbrachten, haben zwar nur teilweise dem Wind standgehalten, der Stimmung hat dies dennoch keinen Abbruch getan. Ein Weihnachtslied das wir gesungen haben, sorgte für eine berührende Atmosphäre und den unbedingt zu transportierenden Nächstenliebe-Werten der Mami wurde so Rechnung getragen. Kaum haben wir unsere erste Waldtierweihnacht gefeiert, haben wir ein passendes Bilderbuch dazu gefunden und erinnern uns beim Betrachten dieses an den Baum, den wir behangen haben. 

Dieses Jahr wird die Waldtierweihnacht noch durch ein paar goldene Sterne ergänzt, die wir an den außerwählten Nadelbaum im Michelsberger Wald aufhängen werden. Als Inspiration dafür liegt das wunderschöne Vorlesebuch „der Sternenbaum“ (unbeauftragte Werbung) von Gisela Cölle vor.

Weil Kinder dann große Freude am Teilen haben, wenn ihre eigenen Bedürfnisse gut befriedigt sind, gibt es natürlich Punsch und Plätzchen für die kleinen Waldbesucher, die wir bei einem gemütlichen Winterpicknick am Baum genießen und den hoffentlich herannahenden Tieren lauschen.

Nur das mit den Fotos zu diesem Event muss noch ein bisschen geübt werden. Meine Hände haben in aller Regel so viel zu tun, dass bislang keine schönen Impressionen entstehen konnten, zumal die Lichtverhältnisse in der Dämmerung nicht dazu beitragen, dass ein Schnappschuss Qualität hat… Aber vielleicht mag sich auf dieses vorweihnachtliche Ritual auch eine andere Familie gesellen, dann kann man sich das Handschuhe richten, Kerzen anzünden, Punsch einschenken auch teilen und hat eine Hand für die Kamera frei 😉

Buchtitel der Sternenbaum

Weitere Anregungen für vorweihnachtliche Beschäftigungen
mit kleinen Kindern

gefrorene Seifenblasenkugeln

Weihnachtsschmuck herstellen – aus Modeliermasse, Salzteig, Holzperlen, Bienenwachs, Papieren, Filz

Weihnachtliche Duftknete selbst herstellen

Mit vorhandenem Spielzeug Weihnachtsmärkte, Krippenwege, Waldtierweihnacht bauen

last but not least – Plätzchenbacken oder Lebkuchenhaus (Krippe oder Hexenhäuschen)